Die Alpinmesse Innsbruck öffnet auch diesen Herbst wieder ihre Tore und zeigt von 11. bis 12. November, was in Sachen Bergsport im Trend liegt. Vor allem aber präsentiert die einzige Bergsport-Messe Österreichs neben den neuesten Produkten und Entwicklungen den aktuellen Wissensstand der Lawinenwarner, Bergführer und alpinen Institutionen. Seit über 10 Jahren ist die Alpinmesse Innsbruck nun schon Treffpunkt für alle, die die Berge lieben und sich gerne dort bewegen. Und das Spektrum wird immer breiter. Zum Skifahren, Tourengehen und Freeriden haben sich längst Klettern und Trailrunning gesellt. Neben den über 200 Ausstellern sind es auch das Alpinforum, die Multimedia-Shows, Vorträge und Workshops, die zur Vorbereitung auf den neuen Winter nach Innsbruck locken.
Lust auf Berge
Die Alpinmesse Innsbruck hat sich allen Bergsportarten verschrieben und bietet dazu ein umfassendes Angebot. Es sind aber nicht mehr nur die Alpen, deren Ziele und Szene, mit denen sich die Alpinmesse beschäftigt. Der Reisebereich wächst und wächst und stellt heuer sogar ein Nepal-Dorf in seine Mitte. Bekannte Reiseveranstalter berichten und informieren über Expeditionen und Trekkings, über ferne Abenteuer und andere Kulturen. Außerdem wird auf der Reisebühne mit laufenden Vorträgen die Sehnsucht nach besonderen Erlebnissen geweckt.
Auf der Hauptbühne in der Halle A hingegen kommen stündlich Profis zu Wort, die über die neuesten Erkenntnisse in Sachen alpiner Sicherheit bestens Bescheid wissen. Zwei Experten gehen im Lawinenvortrag ergänzend dazu noch tiefer auf Risiko und Verhaltensmaßnahmen ein. In den Workshops kann dann unter anderem dieses neu erworbene Wissen praktisch umgesetzt werden. Es wird dort der Umgang mit dem LVS-Gerät geübt, das Lesen und Verstehen des Lawinelageberichtes geschult und gezeigt, wie man Touren richtig plant. Aber auch Slacklinen, Klettern sowie Trailrunning kann dort kostenlos ausprobiert werden.
Freeride Village
Ein weiterer Publikumsmagnet ist das Freeride Village. Zwischen breiten Latten, Airbags, Boots uvm. der spezifischen Marken tummeln sich dort auf 600 m² Pro-Rider und Youngsters sowie alle, die die Stars der Szene kennenlernen, Contestluft schnuppern und News austauschen wollen. Neben den Freeridern haben auch die Kletterer bei der Alpinmesse Innsbruck ihre eigene Plattform. Der Blocalpin wird seit 5 Jahren direkt auf der Messe als Titelkampf der Tiroler Kletterelite ausgetragen und lockt Groß und Klein an die AV-Boulderwand.
Expertentreffen beim Alpinforum
Die Alpinmesse Innsbruck ist aus dem Alpinforum heraus gewachsen. Deshalb bildet die Experten- und Diskussionsrunde am Samstagnachmittag nach wie vor die Grundlage für die Messe. Alpinisten, Bergführer und Vertreter alpiner Institutionen tun ihre Meinung zu aktuellen Themen des Bergsportes kund und geben Anstöße zur Diskussion. Ihre Erkenntnisse sollen allen Bergsportlern Hilfestellung bei Entscheidungen liefern und Fehler sowie Unfälle vermeiden. In den zwei Blöcken mit anschließender Podiumsdiskussion behandeln die Experten unter anderem neue Wege in der Notfallmedizin sowie das aktuelle Unfallgeschehen. Die derzeitigen Ausbildungsstandards fürs Eisklettern werden aufgezeigt und das Verhalten in den sozialen Medien in Zusammenhang mit dem Skitourengehen unter die Lupe genommen.
Multimedia-Shows mit Adam Ondra, Heinz Zak und Peter Habeler
Als abendliches Highlight betreten wieder Persönlichkeiten des Bergsports die große Bühne im Forum 2. Allen voran der Tscheche Adam Ondra, der seit er 13 Jahre alt ist zur Weltspitze und zu den besten Kletterern der Welt gehört. Er bringt Heinz Zak mit, der ihn in vielen Routen begleitet, fotografiert und gefilmt hat. Speziell die Bilder von der 9a „Dawn Wall“ Route am El Capitan im Yosemite Valley mit 32 Seillängen, die Adam Ondra im November 2016 in nur 8 Tagen durchstiegen hat, werden die Besucher an ihre Stühle fesseln.
Am Sonntagabend wird dann Peter Habeler, der gerade seinen 75. Geburtstag gefeiert hat, von seinem Bergsteigerleben erzählen, von der Erstbesteigung des Mount Everest mit Reinhold Messner, von den insgesamt fünf Achttausendern, die er bezwungen hat und seiner Liebe zu den Zillertaler Gipfeln. Mit dabei hat er Bilder seiner großen Expeditionen am Nanga Parbat, am Kangchendzönga, am Hidden Peak und natürlich auch vom Everest. Noch ganz frisch ist sein Bericht vom erst kürzlich erfolgten Durchstieg der winterlichen Eiger Nordwand mit David Lama.
Nepal-Village auf der Alpinmesse 2017
Nepal, das „Dach der Welt“ und das Land mit den größten Höhenunterschieden der Welt – wird von verschiedenen Akteuren im eigenen Nepal-Village vorgestellt. Reisespezialisten zeigen die nepalesische Kultur sowie Probleme und Möglichkeiten. In Vorträgen wird auf das Land und seine Besonderheiten eingegangen und im Everest Inn gibt es Köstlichkeiten wie Momos, Pakaudas und Fladen.
Zwei Jahre nach dem schrecklichen Erdbeben in Nepal ist das Land am Himalaya noch immer gespalten. Mancherorts, vor allem dort, wo mit Privatinitiativen wie zum Beispiel der Nepalhilfe Tirol unter der Präsidentschaft von Everest Besteiger Prof. Wolfgang Nairz Hilfe aus dem Ausland angekommen ist, geht das Leben wieder annähernd seinen normalen Lauf. Gegenden und Menschen, die auf staatliche Hilfe angewiesen sind, haben noch mit großen Problemen beim Wiederaufbau zu kämpfen. Die Nepalhilfe Tirol hat Hunderttausende von Euros gesammelt, um in Schulen und Krankenhäuser zu investieren. Es gibt aber noch viel zu tun. Prof. Wolfgang Nairz und Bernhard Auer berichten bei der Alpinmesse am Sonntag um 14:00 Uhr auf der Reisebühne über den aktuellen Stand und was in Nepal noch benötigt wird.
Das Thema Müll ist, wenn es um Nepal geht, auch ein viel diskutiertes. Der Nepalese „Sudama“ erzählt daher auf Einladung der ASI nicht nur von der Kultur seines Heimatlandes, sondern auch von seinem Projekt der „Bottlehouses“, das aus Abfall Kinderheime entstehen lässt. Unterschiedliche Projekte zur Freiwilligenarbeit sind darin integriert.
Um die richtige Vorbereitung auf eine Höhentour wie eine Expedition oder eine Trekkingreise im Himalaya geht es beim Vortrag von Sport- und Höhenmediziner Dr. Christian Pegger am Samstag um 14:30 Uhr. Die Luft kann in solchen Höhenlagen schnell ganz dünn werden und die Leistungsfähigkeit rapide sinken. Fachliche, kompetente Einblicke in das richtige Training vor einer geplanten Höhentour sowie Möglichkeiten, um das Restrisiko gering zu halten, sollen Sport- und Bergbegeisterten helfen, sich optimal vorzubereiten.
Zu den Ausstellern im Nepal-Village gehören neben der Nepalhilfe Tirol und Höhenmediziner Dr. Pegger das Eyewear Projekt Shades Of Love, welches Sonnenbrillen sammelt und unter anderem im Himalaya verteilt, Sherpa Adventure Gear und die Reisespezialisten Clearskies, Himal, feel himalaya, ASI, AT Reisen sowie geoDiscovery Tours.
Bereits seit Jahren zum fixen Bestandteil der Alpinmesse gehört die Reisebühne. Dieses Jahr drehen sich auch dort viele Vorträge um das Schwerpunktthema Everest, Himalaya, Nepal und Indien. So geht es zum Beispiel um eine Kultur- und Trekkingtour von Spiti nach Ladakh im nordindischen Himalaya, um Top-Ziele in der Heimat des Volkes der Sherpa oder um News und Facts zum höchsten Berg der Welt.
Das gesamte Programm der Alpinmesse Innsbruck gibt es hier.
Wir freuen uns schon auf spannende Tage, interessante Vorträge und neuen Input auf der Alpinmesse. Es wäre schön, den ein oder anderen von euch dort zu treffen. 🙂
Wer sie noch nicht kennt, dem sei die sehr informative Website des Veranstalters der Alpinmesse Innsbruck – das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit – sehr ans Herz gelegt: alpinesicherheit.at
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