Der Tourismus in den Alpen boomt. Und wir als Bergschule profitieren natürlich genauso vom Tourismus wie viele andere Alpenbewohner auch.
In den Alpen hat der Tourismus eine lange Tradition. Schon Alexander von Humboldt schwärmte von „dem ewigen Schnee der Alpen, wenn sie sich am Abend oder am frühen Morgen röthen“. Seit dem 19. Jahrhundert zieht es Abenteurer und Bergsteiger ebenso wie Ruhe- und Erholungssuchende in die Alpenregion (siehe unser Buchtipp!). Mondäne Luftkurorte entstanden, abenteuerliche Passtraßen und die ersten Zahnradbahnen wurden gebaut. Eine Zeit, in der man zur Sommerfrische in die Berge fuhr und Wintersport noch den Charme exklusiver Eleganz versprühte. Seither ist die Faszination der Alpen ungebrochen.
Seit den 1950er Jahren gilt der Tourismus in vielen Alpentälern als der Königsweg, um das Aussterben der Bergdörfer zu verhindern. Infrastruktur wurde geschaffen, Häuser und Bergbahnen wurden gebaut. Während der Winter- und Sommerferien füllen sich viele Dörfer mit Besuchern aus allen Herren Ländern – das das Leben pulsiert. Aber die Medaille hat auch eine Kehrseite: In der Zwischensaison stehen die Betten und Hotels leer, die Fensterläden bleiben geschlossen. In der Hauptsaison bilden sich lange Staus und viele Regionen sind mit Luftverschmutzung wie in Städten belastet. Es wird ohne Ende investiert und gebaut. Oftmals kommt es zur Beeinträchtigung und Uniformisierung der ursprünglichen Landschaften. In manchen Tälern hat eine Monokultur die kulturelle und wirtschaftliche Vielfalt verdrängt.
Der Tourismus wirft viele Fragen auf.
Was hat der Tourismus den Alpen gebracht? Wie lebt es sich in einem Ort, der zur Hauptsaison kurzzeitig vier Mal mehr Einwohner hat? Welche sozialen Innovationen stoßen Gäste an? Sind Bergdörfer heute Lebensorte oder touristische Siedlungen?
Die CIPRA hat ein hochinteressantes Magazin zum Thema Tourismus herausgebracht. „SzeneAlpen Nr. 102“ geht diesen und vielen weiteren Fragen auf den Grund. Absolut lesenswert!
Das Magazin „SzeneAlpen Nr. 102“ gibt es hier zum Download.
Mehr Infos über die CIPRA und deren Projekte gibt es unter www.cipra.org.
Wir berichteten schon mal über die interessante Arbeit der CIPRA, der internationalen Alpenkonvention.
Zum Artikel geht es hier.
Buchtipp
Ich habe dieses wunderbare Buch meinen Eltern letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt. Ein Glücksgriff! Dieses liebevoll gestaltete Buch über „Legendäre Reisen in den Alpen“ entführt den Leser in die Zeit der Anfänge des Alpentourismus. Spektakuläre wie wunderbare historische Ansichten zeigen die Eiger Nordwand, den Comer See ebenso wie neugebaute Passtraßen, die ersten Bergbahnen und exklusive Orte der Sommerfrischler und Wintersportbegeisterten von damals. Eine Fahrt durch die Landschaft und Kultur der Alpenländer. Zum Verschenken oder Selberlesen!
Hinterlasse einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar schreiben zu können.